Einsendungen Glaube

Mein kleines Bärchen,
ehe es Dich gab, da machte mir der Tod Angst,
heute bin ich mir sicher, dann zu Dir zu gehen.
Ehe es Dich gab, da glaubte ich nicht daran, daß es zwischen Himmel und Erde etwas gibt,
doch Du hast mich davon überzeugt, da ist mehr, als wir jemals erahnen können.
Schon als ich Dich zum ersten Mal in den Armen hielt, da wußte ich, Du bist zur Besuch,
doch als Du dann gegangen warst, da habe ich lange und oft noch gespürt.
Bevor ich Dich kannte, frage ich mich oft nach dem Sinn des Lebens,
ich fragte mich besonders oft danach, warum so manche Dinge passieren,
es könnte doch keinen Gott geben, der Böses zuläßt, warum tut er das.
Heute weiß ich, daß wir daraus lernen sollen, und daß alles Böse etwas Gutes nach sich zieht.
Als Du gingst, da wollte ich mit Dir gehen, ich war schwach,
heute bin ich stärker, denn Du bist immer bei mir.
Und ich weiß, daß auch ich und meine Wünsche etwas wert sind, auch wenn sie noch immer nicht
von allen respektiert werden, doch ich glaube, es war der Sinn in Deinem
kurzen Leben, mir das zu zeigen.
Wärest Du nicht gestorben, wir hätten Deine beiden kleinen Schwester
vielleicht niemals kennengelernt,
dennoch vermisse ich Dich noch immer ganz, ganz dolle, obwohl Du immer bei
mir sein wirst.

Anja Schröder in Erinnerung an ihren Sohn Jannik

Gott kennt die Ängste unseres Herzens,er
weiß um unseren innersten Schmerz.
Und er kennt die Trauer,dir uns beim Abschied von einem geliebten Menschen
erfüllt.

Gott weiß aber auch,wie stark und mutig
unser Herz sein kann.Vielleicht hat er uns diese Last,an der wir so schwer
tragen,auferlegt,damit sich alle unsere inneren Kräfte mobilisieren;oder er
will
uns dadurch neue,
bisher verborgen gebliebene Wege führen;
vielleicht kann er über unser Leid Zugang zum Herzen eines anderen finden,
oder er hat uns damit eine Aufgabe zugedacht,deren Erfüllung uns zu jenem
Maß an innerer Reife führt,
das wir sonst niemals erreichen könnten.

Petra N. und Marco d. F

Mein Mann und ich sind seit mehreren Jahren Christen, und der Tod unseres kleinen Sohnes Marlon in der 39. SSW hat uns natürlich vor viele Fragen gestellt und das Bild, dass wir bis dahin von Gott hatten, in Frage gestellt.  

Ich glaube, dass man natürlich auf Gott wütend sein darf,   und dass Gott das versteht. Eigentlich ist alles, was ich bis zum 17.11.2001 geglaubt habe (an diesem Tag wurde unser Marlon geboren),  was ich für die Wahrheit oder für Gottes Willen und sein Wesen gehalten habe, seit diesem Tag erschüttert. Doch das Einzige, dessen ich mir sicher bin, ist dass Jesus lebt und dass er für uns gestorben und wieder auferstanden ist,  auch für Marlon!  Deshalb bin ich überhaupt noch am Leben, weil ich weiß, dass das die Wahrheit ist und dass Marlon lebt und wir eines Tages zusammensein werden. Wenn ich das nicht wüßte, hätte ich mein Leben bestimmt beendet, nachdem ich wußte, dass Marlon nicht mehr lebt, denn dann wäre es leichter gewesen, damit zu sterben als damit zu leben! 

Ich bin sehr, sehr wütend auf Gott und verstehe überhaupt nicht, wie er das zulassen konnte, aber dadurch, wie unsere Umstände sind, verändert sich die Wahrheit nicht, und die ist, dass Jesus lebt, und alle diese Babies, die hier auf dieser Seite genannt sind, bei ihm LEBEN! 

Ich stelle mir manchmal vor, wie die Babies dort zusammen spielen und lachen, und es tut so weh, Marlon hier niemals lachen sehen zu können. Aber eines Tages werde ich ihn sehen! 

– Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz… – (Offenbarung 21, 4) 

Birgit Schweda