Der Baum

Ein Kapitel für Pirko 😉

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Gärtner stellten den Baum in das Loch
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Nika schüttet Erde auf das Bäumchen

Einige Zeit nachdem Lara beerdigt war, fand ich für mich heraus, dass ich gerne einen Platz haben wollte, an dem ich Lara nahe sein konnte und der für mich aussagen konnte, dass für mich das Leben noch nicht zu Ende war. Der Friedhof kam nicht in Frage, da ich Lara 800 km entfernt bei meiner Mutter beigesetzt hatte. Und auch heute noch, wo ich wieder in der Nähe des Friedhofs lebe, bin ich kaum dort.

Wie ich darauf kam, weiß ich heute nicht mehr, aber ich beschloss, ein Bäumchen für sie zu pflanzen. Dass das in Hamburg möglich war, erfuhr ich schnell.

Ursprünglich wollte ich gerne an meinem Lieblingsplatz an der Außenalster m einen Baum haben. Ich traf einen Gärtner, der mir die Möglichkeiten aufzählte.

Ich hätte dort an der Außenalster eine Trauerweide pflanzen können oder ein japanisches Kirschbäumchen an einem Spielplatz, der in einem anderen Stadtteil lag.

Schlussendlich entschied ich mich für das Kirschbäumchen. Es erschien mir hoffnungsträchtiger und die Idee meiner Lara an einem Spielplatz zu begegnen, gefiel mir auch immer besser.

Immer wieder, wenn ich dort saß oder sitze, sehe ich im Geiste ein Mädchen dort spielen, dass nur ich sehen kann. Meine Lara!

Ich kaufte also diesen Baum. Der Gärtner grub noch das Loch und stellte den 2,5 m hohen Baum in das Loch dann waren wir allein.

Ich hatte ein paar Leute eingeladen, bei mir zu sein, die mir wichtig waren, die Lara gekannt hatten oder die mir jetzt eine Hilfe waren auf meinem Trauerweg.

Wir gruben den Baum ein und ich las noch einen Brief an Lara vor. Dann banden wir den Brief an Heliumballons und ließen einzelne Ballons mit dieser Gruppe zusammen steigen. Es war wahnsinnig schön.

Ich denke, das ganz ging wahnsinnig schnell, aber umso wichtiger war es für mich, das zu tun!

Für Lara

Gepflanzt nur für Dich
kleine Lara
ein Baum der Liebe
dessen Äste in den Himmel ragen
wie unsere Arme voll von Sehnsucht
getränkt mit unseren Tränen
mögen seine Wurzeln
sich tief in die Erde graben
wie Du Dich in unsere Herzen

Pirko Silke Lehmitz
18.03.1998

Und bis heute bin ich gerne bei meinem Bäumchen, wenn er im Frühjahr blüht. Leider schaffe ich es nicht jedes Jahr, aber es ist ein wertvolles Wissen, dass dort mein Baum steht und den Kindern dort Freude bringt! Eine japanische Kirsche wird im Schnitt 60 Jahre alt. Ich hoffe, sehr, dass auch mein Bäumchen so lange lebt!

Monika G.
6.1.2008