Folgeschwangerschaft – Lena

von Monika Günther

Für die, die mich nicht kennen: ich habe 1/98 meine Tochter Lara tot zur Welt gebracht. 14 Monate später entschied ich mich für ein neues Kind.

Wie Du weißt, habe ich mich sehr bewußt für Lena entschieden; trotzdem habe ich mir während der Schwangerschaft oft die Frage gestellt, ob ich schon bereit bin für dieses neue Leben. Wie oft habe ich mir nachts die Frage gestellt, was wohl wäre, wenn dieses Kind in meinem Bauch auch wieder stürbe.

Als ich gerade anfing zu vertrauen, begannen die Komplikationen. (Und davon hatte ich reichlich in dieser Schwangerschaft.) Bis Lena eben 10 Wochen zu früh auf die Welt kam.

Und da lag ich nun. Wieder allein und mit leeren Armen. Ich besuchte sie. Eigentlich tat ich den ganzen Tag nichts anderes, als sie besuchen, abpumpen und beten. Die Ärzte sagten, es gäbe nichts zu befürchten, aber ich glaubte ihnen nicht. Ich hoffte, daß sie Recht hätten; und sie hatten Recht. Mir half damals unser kleines Abschiedsritual  für Lara, denn es machte dem Gefühl der Wiederholung ein Ende. Vielleicht war es aber auch Zufall, daß ich plötzlich vertrauen konnte.