Sternengarten Mainz

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Sternengarten in Mainz

Mainz: Letzte Ruhestätte für fehl- und frühgeborene Kinder Sterne die nie verblassen

Vorstellung des Sternengartens durch Umweltdezernent Wolfgang Reichel

In einem feierlichen Akt, im Rahmen des Tag des Friedhofs in Mainz, am 25. September 2004, wurde der Sternengarten als neue Grabanlage für nichtbestattungspflichtige Feten seinem Zweck übergeben. Der Sternengarten ist ein Grabfeld für Kinder, die sterben bevor sie geboren werden und nicht der Bestattungspflicht unterliegen.

Eltern finden hier einen Platz für ihr Kind und einen Ort für ihre Trauer. Auch Eltern, deren Verlust schon länger zurückliegt und die keinen realen Ort des Gedenkens haben.

  •  Ein Sternengarten, in dem Tränen, Trauer, Wut und viele andere Gefühle ihren Raum haben.
  •  Ein Sternengarten, in dem die Erinnerung nahe sein und der Blick in die Zukunft wandern kann.
  • Ein Sternengarten, in dem ich spüre, ich bin nicht allein.

Die Namensgebung erfolgte in Anlehnung an eine Passage aus dem Kleinen Prinzen von Antoine de Saint Exupéry.

     „Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen  lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“ Und er lachte wieder. „Und wenn du dich getröstet hast (man tröstet immer), wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst mein Freund sein. Dur wirst Lust haben, mit mir zu lachen ….“

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Erste Bestattung

Das gemeinschaftliche Grabmal bietet Eltern die Möglichkeit anhand von sternenförmigen Namensschildern ihrer Kinder zu  gedenken; auch als Memento, wenn der Trauerfall nicht mit einer aktuellen Beisetzung in Verbindung steht.

Zweimal im Jahr, immer am ersten Donnerstag im Mai und November um 14.30 Uhr, findet eine gemeinsame Bestattung der Kinder statt. Individualbeisetzungen sind nach wie vor möglich. Eltern sind dabei eingeladen, zusammen mit den Seelsorgerinnen und Seelsorgern der Mainzer Kliniken, die Trauerfeier für ihre Kinder mitzugestalten.

Im Anschluss an die Trauerfeier gibt es eine Begegnungsmöglichkeit begleitet vom Verein Trauernde Eltern Rhein-Main e.V., welcher dieses Projekt mit großem Engagement unterstützt hat.

Viele Institutionen gemeinsam haben die Schaffung des Sternengartens ermöglicht. Mitglieder der Fachgemeinschaft Friedhof Mainz übernahmen die Kosten der gärtnerischen Arbeiten, der Erstellung des Grabmals und beteiligen sich an den Kosten der Bestattung. Zur Verfügung gestellt und gestaltet wurde die Fläche vom Eigenbetrieb Friedhofs und Bestattungswesen.

Umweltdezernent Wolfgang Reichel betonte in seiner Ansprache, es sei ein großes Anliegen der Stadt, den Eltern eine kostenfreie Bestattung ihrer Kinder zu ermöglichen.

Die Zukunft endete bevor sie beginnen konnte

Erste Beisetzung im „Sternengarten“

In einer ergreifenden Trauerfeier am 4. November 2004 wurden auf dem Mainzer Hauptfriedhof über hundert fehl- und frühgeborene Kinder bestattet. An der Beisetzung  nahmen über 50 Menschen teil. Menschen deren Verlust gegenwärtig ist oder schon längere Zeit zurückliegt. Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde nahmen Abschied von ihren Kindern.

Jeanette Wetterling, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit Wirtschaftsbetrieb Mainz