Ich bin froh, daß ich einen Ort habe, wo ich hingehen kann und hemmungslos weinen kann

Im KKH sagten sie uns das unser Sohn wohl in ein Massengrab kommt,da er 380g hatte,und wir keine Chance hätten ihn alleine zu beerdigen. Als er dann lebend zur Welt kam,und in meinen armen Starb,sagten sie jetzt müssen sie ihn alleine beerdigen. Und wir waren froh,den das wollten wir. Er liegt auf einem kleinen ev. Friedhof ,er hat ein Herz als Grabstein,der obere teil ist mit Kies und der Rest Erde,wo wir Blumen gepflanzt haben und eine Kerze steht. Auch hat er zwei Teddys, einen Schmetterling und ein Windrad von seiner Schwester auf seinem Grab.

Ich bin froh, daß ich einen Ort habe, wo ich hingehen kann und hemmungslos weinen kann. Meistens gehe ich einmal die Woche und überwiegend alleine. Meine Tochter nehme ich nur mit, wenn sie den Wunsch äußert, meinen Mann nur wenn ich was pflanzen möchte. Auch bin ich meistens mit meiner Trauer alleine, wie wurde gesagt,wenn man jemanden über Jahre kennt, kann man auch über ihn trauern und reden, aber wie soll man über jemanden reden, den man nicht kennengelernt hat. Ich finde es schade, daß manche so denken und ich durch solches Denken alleine mit der Trauer bin, aber ändern werde ich es nicht können. Die Familie meines Mannes war zwar auf der Beerdigung dabei, aber sie sagten schon vorweg, das sie unsered wegen mitgehen, damit wir nicht alleine sind, nicht wegen Marcel. Du siehst es ist nicht einfach, hier in der Fam. und im Freundeskreis ist er vergessen, und somit geht auch keiner zum Grab. Ich bin froh das ich es habe, und dort ohne Rücksicht trauern kann.

GLG Tina mit Jasmin und Marcel für immer im Herzen
2005