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Folgeschwangerschaft – Lena

von Monika Günther

Für die, die mich nicht kennen: ich habe 1/98 meine Tochter Lara tot zur Welt gebracht. 14 Monate später entschied ich mich für ein neues Kind.

Wie Du weißt, habe ich mich sehr bewußt für Lena entschieden; trotzdem habe ich mir während der Schwangerschaft oft die Frage gestellt, ob ich schon bereit bin für dieses neue Leben. Wie oft habe ich mir nachts die Frage gestellt, was wohl wäre, wenn dieses Kind in meinem Bauch auch wieder stürbe.

Als ich gerade anfing zu vertrauen, begannen die Komplikationen. (Und davon hatte ich reichlich in dieser Schwangerschaft.) Bis Lena eben 10 Wochen zu früh auf die Welt kam.

Und da lag ich nun. Wieder allein und mit leeren Armen. Ich besuchte sie. Eigentlich tat ich den ganzen Tag nichts anderes, als sie besuchen, abpumpen und beten. Die Ärzte sagten, es gäbe nichts zu befürchten, aber ich glaubte ihnen nicht. Ich hoffte, daß sie Recht hätten; und sie hatten Recht. Mir half damals unser kleines Abschiedsritual  für Lara, denn es machte dem Gefühl der Wiederholung ein Ende. Vielleicht war es aber auch Zufall, daß ich plötzlich vertrauen konnte.

SCHMETTERLINGE

SCHMETTERLINGE

ALLES IN DIR HAT FLÜGEL
DEIN KORTER
DEINE SEELE
DEIN WILLE
HAT FLÜGEL
IN DIR.
FLÜGEL WACHSEN
IMMERNACH
ALLES IN DIR BIST DU
ALLES IN DIR HAT FLÜGEL
MEINE LIEBE
MEINE FÜRSORGE
MEINE FREUNDSCHAFT
SCHAFFT FLÜGEL IN DIR
DEINE UND MEINE FLÜGEL WACHSEN
IMMER IN DIR UND MIR
LIEBE BEFLÜGELT
UNS
UNSERE FREIHEIT
WENN WTR ES ZULASSEN.

Blühende Wiesen …

Vorwort von Dr. Gottfried Siebel (Theologe und Krankenseelsorger) aus dem Buch ,,Jedes Ende ist ein strahlender Beginn“ von Elisabeth Kübler-Ross

Blühende Wiesen … von Bläulingen umschwirrte Wegränder, das prachtvolle  Pfauenauge, all das sind Bilder, die in unserer heutigen Welt immer seltener werden, Vielen Menschen, die an ihre Jugend denken, kommen solche Erinnerungen ihrer Kindheit wieder ins Gedächtnis, Die Körpergröße des Schmetterlings ist durch die bunten Flügel um ein Vielfaches vermehrt. Das Bild dieses Tieres erscheint auf diese Weise in seiner letzten und höchsten Form: es ist das Hochzeitskleid und auch die sterbensbereite Phase, die im Ei, der Raupe und der Puppe neu den Kreislauf antritt, um dann, mit einem unerhört prachtvollen Kleide angetan, in einer besonderen Sprache einen Dialog mit dem Betrachter zu beginnen. Zu allen Zeiten und in allen Völkern ist so die  Botschaft dieser Tiere in die Herzen der Menschen eingeschrieben worden.

Für viele ist diese Botschaft von der Anmut und Liebe die einzige Sprache der Schmetterlinge. Während sich alles geschäftig um den Lebenserhalt bemüht, schaukelt der Schmetterling und tanzt über Wiesen und Blumen. Die Erde trägt schwer an ihrer Last. Aber ein einziger Schmetterling hebt scheinbar das Gewicht der Erde auf, aller Stoff wird bei seinem Anblick zu nichts.

Erstmals nachweisbar hat Aristoteles die Metamorphose der Schmetterlinge beschrieben. Für die Griechen waren die Schmetterlinge Erscheinungsformen der Seele und zugleich Symbole für deren Unsterblichkeit. Eine bestimmte Gattung der Nachtschmetterlinge, die Psychiden heißt, wurde im vorchristlichen Griechenland als Seelen der Verstorbenen verehrt.

Tod und Übergang sind in der Gestalt der Schmetterlinge auf besondere Weise angedeutet. Die Menschen haben diese Botschaft auch immer verstanden, Der Überlieferung nach soll Buddha die letzte seiner Predigten an die Schmetterlinge seiner Heimat gerichtet haben. Friedrich Schnack hat die Botschaft der Schmetterlinge in seinen Falterlegenden dargestellt: Aus dem Mund des sterbenden Homer ersteigt der Apollofalter, und das Nachtpfauenauge nimmt den sterbenden Nina mit sich.

Als Sinnbild der Kurzlebigkeit und Vergänglichkeit, als Sommervogel wird seine farbenvolle Erscheinung ein Bild für das eigene kurze Leben. Die verschiedenen Stadien der Erscheinung des Schmetterlings werden demnach auch auf die verschiedenen Phasen der menschlichen Lebensstadien übertragen: Geburt, Leben, Sterben, Übergang…

Diese vertiefte Sicht gewinnt heute mehr und mehr an Bedeutung. Die Biologie und die Fotografie. die die einzelnen Erscheinungsformen der Schmetterlinge beschreiben und dokumentieren, regen zu neuem Nachdenken an. Kinder haben oft noch einen weitaus unbekümmerteren und direkteren Zugang zum Verständnis dessen, was das Bild des Schmetterlings sagen will.

Elisabeth Kübler-Ross hat mit dem Bild des sich wandelnden Tieres, das am Schluß als Schmetterling davonfliegt, einen besonderen Zugang zur Gedankenwelt Todkranker gefunden. Unvergessen ist ihr, was sie sah, als sie in das ehemalige Konzentrationslager von Majdanek kam: Kritzeleien und Bilder, die Kinder an die Innenwände der Baracken gemalt hatten. Sie sah auch Zeichnungen von Schmetterlingen an den hölzernen Barackenwänden, mit Kreide oder einem Stein gemalt oder auch einfach mit dem Finger eingeritzt – verschlüsselte Botschaften um das Wissen, daß das Leben nicht mit dem Tod endet, daß kein Mensch verloren ist, da auch ihm Flügel gegeben sind. Diese Botschaft von Kindern ist in der Welt der Erwachsenen durch die Unterdrückung des Wissens um unseren Abschied oft verschüttet.

Stephen King greift dieses Grundtabu der Gesellschaft des Nicht-Wahrhabenwollens der Realität des Todes in seinem Film „Friedhof der Kuscheltiere“ auf: die von Louis Creed aus dem ‚Jenseits‘ zurückgeholten Familienmitglieder werden zu reißenden Bestien. Das kann nur als Anlaß genommen werden, zurück zu den unbeschwerten Zugängen, der in Kindertagen als unbefang erkannten Welt, zu gehen, in der Geburt, Leben und Übergang als gleichbedeutende Bestandteile des einen Lebens gesehen werden.

Die Raupe, von innerem Drang getrieben, frißt sättige Blätter im Übermaß. Träumt sie dabei nicht schon von der Verwandlung? Träumt sie dabei nicht schon davon, nicht mehr kriechen zu müssen, sondern davonfliegen und alle Häßlichkeit abwerfen zu können und Honig und Blüten zu suchen? So ist auch der Schmetterling ein Zeichen für unsere eigene Verwandlung. unsere eigene Auferstehung aus dem Alltag, der scheinbaren Sinnlosigkeit und der Wiederkehr des Leides.

Die Zerbrechlichkeit und Zartheit der Schmetterlinge läßt sich jedoch nicht mit Händen fassen, und wer den Augenblick festhalten will, der zerstört ihn. Wir dürfen uns aber von dem Urbild ihrer Schönheit und Botschaft erfüllen und in uns die Sehnsucht nach dem neuen Leben wachsen lassen. Schauen wir nach vorne und erwarten das Wunder für uns und für alle Menschen.

„Die Werkstatt der Schmetterlinge“

Frei nach dem Märchen von Gioconda Belli

,,Schmetterlinge wiegen fast nichts. Sie sind ganz leicht. So leicht, wie wenn die Sonne mit den Wimpern zuckt, als ob sie vom Licht geblendet sei und ihre Augen rot und gelb blinzelten. Schmetterlinge sind wie das Niesen des Regenbogens.““ Vor langer Zeit als schon einige Tiere erschaffen waren, aber noch nicht alle, gab es auch keine Schmetterlinge. Die Leute, die die Tiere und Pflanzen erschufen, nannte man die Gestalter Aller Dinge. Sie hatten strengeGesetze. Es gab Gestalter, die Tiere erschufen und es gab welche die für die Pflanzen zuständig waren. Alle mußten sich an diese Regel halten und keiner durfte sie durcheinander bringen. Daß diese Gesetze eingehalten wurden,darüber wachte die Weise Alte.

Unter den Gestalten Aller Dinge gab es einige Junge, die nur so vor Ideen sprühten. Einer von ihnen war Rodolfo. Er traf sich oft mit seinen Freunden in einer Höhle im Wald, um mit ihnen über wunderbare Dinge zu sprechen, die sie gemeinsam erschaffen könnten, wenn es diese strengen Gesetze nicht geben würde, die es ihnen verbieten, das Tier- und Pflanzenreich mit einer Schöpfung zu verbinden. ,,Ein Baum, der wie ein Vogel singt…oder vielleicht ein Vogel, der Äpfel anstatt Eier legt…“ phantasierten sie. Rodolfo sann jedoch über etwas ganz anderes nach. Er träumte von einem Wesen, das zum einen Vogel und zum anderen wie eine Blume sein sollte.

Die jungen Gestalter träumten oft von neuen Geschöpfen und irgendwann wurde auch die Alte Weise auf sie aufmerksam. Sie begann sich Sorgen zu machen, daß alles seine rechte Ordnung behielt, daher bestellte sie eines schönen Tages Rodolfo und seine Freunde zu sich. Sie dachte es sei an der Zeit ein ernstes Wörtchen mit ihnen zu reden. Die Weise belehrte sie über die Ordnung des

Weltalls und darüber, das selbst der Kleinste von ihnen sich an die einfachen aber mit großer Weisheit entworfenen Gesetze halten müsse. Am Ende teilte sie ihnen mit, sie mußten ab dem nächsten Morgen in der Insektenwerkstatt Arbeiten. Da diese Werkstatt keinen guten Ruf hatte, waren unsere Freunde nicht sehr begeistert, aber an den Worten der Alten Weisen war nichts zu machen. In ihrem Versteck sannen sie darüber nach, was ihre neue Tätigkeit für Möglichkeiten in

sich barg. Jeder hatte andere Ideen von Insekten, die man erschaffen könnte, ohne die alten Gesetze zu brechen.

Und so entstanden Käfer und anderes Kleingetier, das wir heute noch bewundern können. Etwa die Heuschrecke, das Glühwürmchen und die Biene. Auch Rodolfo fand sich in seine neue Arbeit ein und nach einigen Tagen erschuf auch er ein Insekt, welches ungemein stark war. Er nannte es Ameise. Nur die Werkstatt mit ihren Wänden aus Spinnweben gefiel ihm nicht, er arbeitete lieber in

der freien Natur, am sonnigen Ufer des Kolibri-Sees. Hier dachte er oft an seinen Traum von jenen Wesen, welches eine Mischung aus Vogel und Blume sein sollte. Rodolfo wurde immer schweigsamer. In der Nacht wenn die anderen schliefen, saß er an seinem Tisch und machte viele, viele Entwürfe. Seine Freunde machten sich schon Sorgen. Eines Abends rannte er aus seiner Werkstatt und eine kleine Maus huschte durch die Luft. Rodolfo hatte ganz ohne Absicht die Fledermaus erschaffen. Die Alte Weise mahnte ihn zur Vorsicht, er solle sich bei seiner Suche nach Schönheit nicht verrennen. Später am See traf er einen Hund und kam mit ihm ins Gespräch. Er redete mit ihm über sein Wesen. Der Hund meinte, es werde ihm schon gelingen seinen Traum zu verwirklichen. Er sagte: ,,Ich kenne mich aus. Wenn ich im Schlaf von einem saftigen Knochen

träume und weiterträumen wenn ich aufgewacht bin, finde ich fast immer einen.“

Rodolfo dachte lange über die Worte des Hundes nach. Nachts träumte er von seinem Großvater, der selbst als Gestalter den Regenbogen erschaffen hat. Noch in derselben Nacht erschuf Rodolfo die Grille. Erschöpft ging er zum See und schlief dort ein. Ein kleiner Vogel weckte ihn. Im Wasser sah er das Spiegelbild des kleinen Kolibri schimmern. Die Spiegelung selbst schien zu leben, sie flatterte auf dem Wasser hin und her. Rodolfo bekam eine große Idee. Dieses Bild war es, was er so lange verzweifelt gesucht hatte. Er wußte nun, wie sein Geschöpf aussehen sollte und nannte es Schmetterling.

Unser junger Freund schloß sich lange in der Werkstatt ein und arbeitete an seiner Vision. Endlich war er am Ziel und lud seine Freunde ein, in die Höhle zu kommen. Fedora, Kalle, Paganini und Gwendolin kamen. Wie staunten sie über sein neues Geschöpf, den Schmetterling. Einer rief: «Eine fliegende Blume!“ Rodolfo erklärte ihnen, daß er die Gesetze geachtet habe, sein Schmetterling ist zwar zart wie eine Blume und kann fliegen wie ein Vogel, aber es war ein Insekt und Fedora meinte man solle sich nie über die Träume anderer lustig machen, denn oft schafft man vieles, was erst unmöglich scheint. Damit gingen sie zur Alten Weisen und diese setzte gleich für den nächsten Tag ein Treffen mit allen Meistergestaltern an. Sie kamen auch alle, mit ihren Gehilfen. Als sie ihre Plätze eingenommen hatten, kam Rodolfo mit seinen Freunden um das neue Wesen, den Schmetterling, zu präsentieren. Sie lüfteten den Schleier, den sie über die Vielfalt der von ihnen erschaffenen Arten gezogen hatten.

Eine riesige bunte Wolke aus Schmetterlingen flog durch den Saal. Stumm vor  Staunen verfolgten alle anderen Gestalter das ihnen gebotene Schauspiel. Die Alte Weise konnte ihre Tränen nicht zurückhalten, denn solche Schönheit hatte selbst sie noch nicht oft gesehen. Rodolfo hatte es also geschafft, wie sein Großvater schon vor ihm. Auch alle anderen waren tiefbewegt und sogar die, die eben noch über ihn lachten waren voll des Lobes für sein Wesen. Er wußte seine Einsamkeit und seine schlaflosen Nächte waren nicht vergebens.

Meine Mementos

Als ich vor ein paar Tagen so bei uns durch’s Haus ging fiel mir auf, daß wir fast in jedem Zimmer bis auf Badezimmer und Küche etwas haben, was uns an Tobias erinnert. „Richtige“ Ertobiastopfinnerungsstück haben wir ja leider nicht, da ich Tobias still geboren habe und nichts vorher kaufen wollte. Aber ich habe alles gesammelt, was mich so in den letzten 5 Jahren auf meinen Weg durch die Trauer begleitet hat und mich an Tobias erinnert.

Gleich vor unserem Haus steht eine kleine Blumenschüssel, die ich von einer Freundin zu Tobias ersten Geburtstag bekommen habe mit seinem Namen drauf.  Tobiassternschnuppe Tobiasstern

In unserem Eßzimmer hängt ein Stern mit seinem Namen an der Lampe, den ich vom ersten Gedenkgottesdienst am Candlelighting 1998 mitgenommen habe und am Fenster habe ich ganz oben aus Window-Color eine kleine Sternschnupp e gemalt ebenfalls mit seinem Namen.

MobileIn der Ecke hängt ein Mobile, daß wir mit unser Selbsthilfegruppe für unser Abschiedsritual gebastelt haben. Auf dem ersten Schmetterling steht Tobias drauf, auf den Schmetterlingen darunter Kai und mein Name und dann der, von unserem zweiten Sohn Pascal. Darunter befinden sich kleine Glocken, die wir mit den „Geschenken“, die uns Tobias gebracht hat, beschriftet sind.

Oben auf dem Sekretär stehen die Taufkerzen von Pascal und Gideon sowie eine selbstgemachte Kerze für Tobias, die ich auch zu seinem ersten Geburtstag geschenkt bekommen habe und die ich vor ein paar Wochen im Gottesdienst unserer Gemeinde zum ersten Mal an der Osterkerze entzünden durftKerzeSteine.

Im Wohnzimmer liegt in einem Glasschrank ein kleiner Stein mit seinem Namen, den ich vom Gedenkgottesdienst 2000  Taufkerzenmitgenommen habe. Daneben steht Tobias Geburtstagskerze, die wir immer an seinem Geburtstag anzünden. Diese Kerze haben wir damals auf dem Trauerseminar der Verwaisten Eltern 1997 selber gemacht. Ebenfalls im Wohnzimmer steht sein Stern, der auch vom Trauerseminar stammt. Den haben wir die erste Zeit immer angemacht, wenn wir den Raum betraten. Nun brennt er noch ab und zu.

In unserem Schlafzimmer habe ich Fotos von meinen Männer Tobiasstickbildaufgehängt. In der Mitte hängt ein kleines gesticktes Bild mit Tobias Namen, einem Marienkäfer und einer Blume. Auch dieses Bild habe ich von einer Freundin zu Tobias ersten Geburtstag geschenkt bekommen. Darunter habe ich alle Dinge aufgestellt, die mich irgendwie an ihn erinnern, wie z.B. das einzige Stück, was schon vor seiner Geburt gekauft worden war, nämlich eine kleine Lokomotive als Spardose.Erinnerungsstucke

Im Kinderzimmer von Pascal und Gideon, das war vorher mein WandKinderzZimmer und sollte dann ja das Kinderzimmer von Tobias werden, hatte ich kurz nach dem Tod von Tobias an einer Ecke meine Gedichte, sein Bild, eine Sternschnuppe und so vieles mehr angehängt. Nach zwei Jahren habe ich fast alles abgenommen, da es ja nun das Kinderzimmer von Pascal war. Dort hängt aber immer noch eine Sternschnuppe mit Tobias Namen, die wir auch vonGeburtsanzeigen Trauerseminar haben, ein Namensgedicht für Tobias und ein kleines Bild von ihm. Ebenfalls im Kinderzimmer habe ich die Geburtsanzeigen von Pascal und Gideon in einem Rahmen aufgehängt. Da ich von Tobias leider keine hatte, wir haben uns damals einfach nicht getraut, habe ich eine nachgemacht, so wie ich es damals gerne gemacht hätte. Auch die ist im Rahmen.

Als ich merkte wie viele Sachen hier im Haus für Tobias hängen, erschrak ich zunächst und dachte, na ist das nicht vielleicht doch zu viel? Aber irgendwie finde ich es nicht aufdringlich und es gehört eben zu uns dazu. Nun interessiert mich, ob Ihr es genauso macht, d.h. habt ich auch viele Erinnerungsstück Eurer Kinder zu Hause und was habt Ihr stehen, hängen oder aufgestellt?

© Pirko Lehmitz, www.Stillgeboren.de 25.05.2003

Inzwischen sind wir umgezogen und es hat sich etwas verändert, allerdings nur die Orte, wo sich etwas befindet. Alles ist mitumgezogen. Da wir jetzt aber mehr Platz haben habe ich im Flur, wo die Kinderzimmer abgehen, noch eine Collage aufgehängt. Dort habe ich einige meiner Gedichte und sofern ich es hatte, ein passendes Bild dazu, zusammengestellt.CollageGedichteBilderkl

Mein Glaube

eborgenheit in Deiner Hand mein Gott
iebe gist du bedingungslos
nnehmen tust du mich so wie ich bin
rvertrauen ist ganz tief in mir
und an den mich der Regenbogen erinnert
nergie die niemals versigt

Gleich nachdem ich aus dem Krankenhaus kam, bin ich in mein Zimmer gegangen, habe mir das Vornamensbuch genommen und erst einmal nachgeguckt, was der Name Tobias bedeutet.

Dein Vati hatte den Namen Tobias ausgesucht und einfach beschlossen, daß Du ein Junge wirst und Tobias heißt. Ich merkte sehr schnell, daß ich mit ein wenig Glück noch einen zweiten Namen aussuchen dürfte, aber gegen Tobias nichts hätte machen können. Im Kreissaal fragte ich ihn dann auch nur ganz kurz, ob es denn jetzt auch bei Tobias bleibe. Er nickte nur stumm.

Als ich dann im Vornamensbuch las: Tobias, hebr. von tobijahu = gut (ist) Jahwe (Gott), hat mich das beeindruckt und ich war froh, daß wir uns auf Tobias geeinigt hatten. Ich wußte zwar, daß Tobias eine Figur aus der Bibel war, doch ich hatte nie weiter darüber nachgedacht.  Merkwürdig, daß ich nicht früher nachgeguckt habe, wo ich doch in dem Buch so viel herumgeblättert hatte.

In der Woche, nach der ich Dich geboren hatte, und in der es mir so gut ging, die so unwirklich war, hatte ich eine unbestimmte Angst. Die Angst, meinen Glauben, der mich bisher durch mein Leben begleitet hat und der mir für vieles so viel Kraft gegeben hatte, zu verlieren. Ich dachte nur, daß was mir passiert ist, werde ich niemals fassen können. Mein Glauben muß daran einfach zerbrechen. Ich versuchte in der Bibel zu lesen, was ich vorher ab und zu ganz gerne gemacht habe, aber ich fand nichts tröstliches und nichts was mich ansprach. Da fand ich auf einmal das kleine Buch, daß wir von unserem Pastor zur Hochzeit bekommen hatten. Ich schlug es auf und der folgende Spruch sprach mich sofort an:

 “Es ist gut zu spüren, du da ist eine Hand, die dich hält.
Es ist gut zu spüren, du bist nicht alleine mit deinem Leben.
Es ist gut zu spüren, wenn keine Menschenhand mich mehr hält, bleibe ich geborgen in deiner Hand mein Gott.”

Als ich den ersten Tag im Büro war, habe ich den letzten Satz gleich als Bildschirmschoner eingegeben, der immer auftauchte, wenn ich kurze Zeit pausierte. Bis heute begleitet er mich durch den Tag.

Du erinnerst Dich sicherlich noch daran, es muß wenige Monate nach Deinem Tod gewesen sein, als ich mal wieder weinend mit dem Auto fuhr. Ich sehe sie genau vor mir ,die Kurve. Ich dachte nicht viel, sondern gab einfach Vollgas. Was soll’s. Doch kurz vor der Kurve bremste ich und fuhr ganz langsam herum. Weinend blieb ich dann am Straßenrand stehe. Als ich wieder aufschaute, da sah ich ihn, den Regenbogen. Ich schämte mich so, da ich sofort an den Bibeltext denken mußte: “Der Bogen über den Wolken ist das Zeichen des Bundes zwischen mir und den Menschen” Aber Du weißt, daß ich seitdem ganz vorsichtig gefahren bin.

Auch wenn mir so vieles verloren gegangen ist, tatsächlich ist mir mein Glaube nicht verloren gegangen, sondern hat diese Zeit nicht nur unbeschadet überstanden, sondern ist auch gestärkt daraus hervor gegangen. Ich weiß nicht was für einen Sinn Dein Tod für mich haben soll. Sicher, für mich hat sich vieles danach geändert, ich habe vieles von Dir geschenkt bekommen, aber ob das der Sinn war? Nein, ich kann es nicht glauben, weil für mich der Schmerz viel zu groß ist. Doch ich weiß heute, alles hat einen Sinn, auch dann, wenn wir ihn nicht erkennen. Ich vertraue Gott, daß auch dieses nicht einfach so geschehen ist. Vielleicht müssen wir nicht immer in allem einen Sinn sehen, vielleicht verstehen wir es einfach auch nicht, weil es über unsere Vorstellung geht. Aber vielleicht reicht es schon einfach aus, ihm zu vertrauen. Dabei fällt mir die Geschichte von Abraham ein, der sich solange nach einem Sohn gesehnt hat und Isaak dann selbst als Opfer für Gott töten sollte. In der Bibel steht, daß der Engel ihn anrief: “Tu ihm nicht zu leide, ich weiß jetzt, daß Du Gott fürchtest”. Doch so wie die Geschichte erzählt wurde, spüren ich keine Furcht Abrahams vor Gott. Er tut alles mit einer Selbstverständlichkeit, einer Gelassenheit, keine Spur von Angst. Spüren tut man nur sein vollkommenes Vertrauen in Gott. Wenn er verlangt, daß Abraham ihm das liebste auf der Welt gibt, was er hat, dann wird es einen Sinn haben, auch wenn er ihn nicht versteht. Um dieses vollkommene Vertrauen beneide ich Abraham unendlich.

© Pirko Lehmitz, www.Stillgeboren.de August 1998

Einsendungen Rituale

Ich möchte dir von meinem /unserem Ritual erzählen:

Immer wenn wir zusammen (mein Mann, meine Tochter und ich) wegfahren, in Urlaub, oder einen Erlebnispark, wenn meine Tochter Spaß hat und Eis-essen kann und so, dann ist auch immer etwas für Simon „drin“.
Wir bringen aus jedem Urlaub oder besonderem Wochenende etwas für Simon mit, was wir ihm dann irgendwann auf’s Grab stellen. Einmal war es eine Vogelfamilie aus Tripsdrill, ein Metallstecker in Form eines Jungen aus Traunstein, Ein Holzzug mit Wägelchen, die seinen Namen ergeben, aus Speyer. Gestern hat Ina bei einem Luftballonwettbewerb mitgemacht, und auch Simon haben wir einen Luftballon geschickt.

Wenn wir auf dem Friedhof sind, wird eigentlich kaum über oder mit Simon geredet (erhört ja unsere Herzen sprechen…) nur wenn wir gehen,
verabschieden wir uns immer jedesmal gleich: „Tschüss Simon!“

Liebe Grüße,
deine Anke

Hallo Pirko,

wir haben für Matthias auch ein paar „Rituälchen“. Ebenso wie Katja schreibe ich ein Tagebuch weiter.  Darin geht es (leider) in letzter Zeit fast ausschliesslich um meine Gefühle, meine Tränen, meine Trauer,  meine Sehnsucht…

Dann haben wir eine Kerze (mit Regenbogen, Schmetterling, seinem Namen), die wir zum Abendessen anzünden.

Dann gibt es noch ein kleines Ritual an seinem Grab. Auf dem Kreuz ist sein Name eingefräst und iummer wenn ich ihn begrüsse oder weggehe, fahre ich mit meinen Finger seinen Namen nach (klingt vielleicht etwas albern, so fühle ich mich ihm aber näher). Und wir erzählen ihm, was wir so den ganzen Tag gemacht haben und stellen uns vor, was er so macht, ob er bei uns ist….

Lieben Gruß, Annette

hallo pirko
ich habe meinen abschied und mein loslassen und mein lieben meines baby damit gestaltet das ich mein SS tagebuch weitergeführt habe und dort alles reingeschrieben habe was mich bewegt und was ich meinen kind sagen wollte…

jetzt habe ich mir überlegt man kann einen stern taufen lassen auf den name seiner wahl ich wöllte gern so ein stérn für mein baby haben wo ich mir das anschaun kann und mir vorstellen kann das ist mein baby ich konnte nie viel für mein baby aber das wäre noch ein schritt der mir gefallen würden…

ich weiß nicht ob ich dir damit geholfen habe aber das hat mir geholfen

Katja

Liebe Pirko,

wir schauen jeden Abend nach den Sternen und wir haben einen Stern, der ganz hell leuchtet, Maxi-Stern genannt. Und wir winken ihm jeden Abend zu und sagen ihm/ihr, wie sehr wir sie vermissen und uns wünschen, daß es ihr gut geht.

Wir gehen auch immer abends zusammen zu ihrem kleinen Grab und erzählen mit ihr. Alles, was uns bedrückt oder was geschehen ist.

Wie Annette und Katja schreibe ich in meinem Tagebuch weiter und habe noch ein Extra-Buch mit Briefen an Maxi. Ich schreibe ihr jeden Tag einen Brief. – Und dann haben wir das erste Stofftier, das wir ihr gekauf haben, in unserem Bett und  ich schlafe jeden Abend mit diesem Tierchen im Arm ein. (und es war auch mit in Urlaub über den ET)- das tröstet mich ein wenig.

Und jeden Morgen zünde ich vor ihrem Bild ein Teelicht an. Das ist in einer Sternenform drin.

Liebe Grüße, Petra

Liebe Pirko,

…an seinem Geburtstag waren wir noch kurz in der Stadt und haben in einer herrlichen Buchhandlung einen Bummel gemacht. Ich habe das Buch gekauft „Die unsichtbaren Freunde“ von Elisabeth Kübler-Ross. Es ist ein Kinderbuch in dem total schön und auch für Erwachsene lehrreich  von den Freunden in der anderen Welt erzählt wird.

Das mache ich übrigens jedes Jahr an Tom´s Geburtstag. Ich kaufe ein Buch das passend ist und schreibe ihm dort eine Widmung hinein und schreibe auf, was wir an diesem Tag alles gemacht haben. Das ist unser Geburtstagsritual. …

Alles Liebe
und nochmals Danke
Beate

Ich möchte einfach alles aufzuzählen, was uns geholfen hat und heute noch hilft mit Moritz Tod fertig zu werden:

Ich fand es sehr wichtig Moritz zu waschen und schön anzuziehen nachdem er gestorben war. Als er starb, brannte seine Taufkerze. Wir blieben bei ihm bis sie ausbrannte.

Wir pflanzten am Tag vor Moritz Beerdigung einen Birnbaum für ihn in unserem Garten.

Nach Moritz Tod habe ich jeden Abend eine Kerze für ihn angezündet. Wenn wir ins Bett gingen, habe ich sie ausgepustet und mir vorgestellt, ihm dabei ein Küßchen zu geben.

Ich buddele gerne in der Erde von Moritz Grab und habe darüber hinweg auch wieder Lust bekommen meinen Garten zu hegen.

Wir haben ein Moritzecke in unserer Diele. Dort stehen ein Foto von ihm, eine schöne Kerze, Blumen und kleine Geschenke, die die Kinder für ihn basteln.

Wenn es mir sehr schlecht geht lasse ich für Moritz einen Ballon steigen, und schaue ihm ganz lange nach.

Einmal im Monat gehen Bernhard und ich zu unserer Selbsthilfegruppe. Dieser Abend ist ganz Moritz vorbehalten. Es tut mir unendlich gut mit anderen Betroffenen zu sprechen.

Wir wollen in diesem Jahr wieder an einem Trauerseminar im September teilnehmen. Ganz alleine ohne die anderen drei Kinder. Letztes Jahr habe ich dort ein für mich sehr wichtiges Trauerbild gemalt, und Bernhard hat danach das Labyrinth von Chatres als Murmelbahn
nachgebaut.

Im letzten Jahr gestalteten wir mit den Klinikseelsorgerinnen der MHH und der Mutter von Esther am Totensonntag einen Gedenkgottesdienst für die in diesem Jahr dort verstorbenen Kinder. Ich hoffe, daß dieser Gottesdienst für uns zu einem Ritual wird. Wir vier haben es uns zumindest vorgenommen in diesem Jahr wieder eine Andacht zu gestalten.

Wir möchten es versuchen, Moritz Geburtstage weiterhin als Festtage zu gestalten. Ich hoffe, daß wir das schaffen.

Ich finde Rituale sehr wichtig. Sie helfen enorm mit der Trauer zu leben. Ich habe neulich gelesen, daß es in der Schweiz Ritualberater gibt. Vielleicht wird es diesen Beruf auch bald in Deutschland geben. Ich würde das auf jeden Fall begrüßen. Wir haben auch einige Rituale von anderen Trauernden übernommen. Denn auf manche Sachen kommt man alleine einfach nicht.

Claudia Heyden-Rynsch

Robin und Stella gehören nach wie vor zu unserem Leben. Wir sind auch sehr bemüht, beide auch nach ihrem Tod in unserer Familie existent und zugehörig zu wissen und unsere lebenden Kinder sollen und dürfen mit unseren toten Kindern, ihren Geschwistern, aufwachsen.

So wie alle Kinder bekommen auch meine Engelchen ihre ganz persönliche Zeit. Ich bringe sie nach wie vor „ins Bett“.

Natürlich gehen alle Kinder gemeinsam ins Bett, da ja auch alle in einem ähnlichen Alter sind. Alena und Stella trennen nur acht Monate. Stella und Robin trennen 11 Monate und Robin und Timmy trennen nur 17 Monate. Also kein Problem, die Kinder alle zur gleichen Zeit ins Bett zu bringen. So ist auch keines neidisch auf das andere.

So war es, als Robin noch lebte und so ist es auch bis heute geblieben.

Nun, wo es solangsam wieder wärmer ist, fangen wir gegen 18 Uhr mit den Vorbereitungen an. Tim und Alena gehen ins Bad zum Waschen und Zähneputzen.

Timmy kann man nur in der Badenwanne waschen, weil er sonst türmen würde. Keine Ahnung, was er gegen Waschlappen hat?? Aber ich kenne ja das von Robin. Er brauchte auch jeden Abend eine Dusche. Tja, so klein aber doch ihren eigenen Kopf 🙂

Dieses Übel mit der leidigen Wascherei bleibt Robin und Stella erspart. Darum beneidet Alena ihre Engelsgeschwister so manches Mal, wenn sie noch lieber weiterspielen würde.

Wenn alle schön sauber sind und in ihren Schlafanzügen stecken, gehen wir gemeinsam nach draußen auf den Balkon oder wir stehen einfach an der Balkontüre, wenn es uns zu kalt ist.  Alena klingelt am Windspiel nach ihren Geschwistern, damit sie angeflogen kommen und bei uns sitzen.

Wir zünden Kerzen an, für jedes Kind eine eigene. Alena hält dann oft noch für ihre Geschwister eine Wunderkerze Richtung Himmel, oder wir brennen Räucherstäbchen an.

Dann sagt Alena meist folgendes Gedicht für ihre Geschwister auf:

Wenn kleine Englein schlafen gehen,
dann kann man das am Himmel sehen,
für jedes Englein leuchtet ein Stern
und Eure sehen wir besonders gern.

Oft singt sie dann noch ein Lied, daß sie selbst zusammengereimt hat:

Funkle funkle kleiner Robin und die Stella noch dazu. Schwesterlein hier auf der Erde winkt auch immer wieder zu.

Funkle funkle kleiner Robin und die Stella noch dazu, seid ihr auch so weit von mir, in Gedanken seid ihr hier.

Danach folgt die Gutenachtgeschicht.

Wenn die Geschichte zuende ist, klingelt Alena nochmal an ihrem Windspiel. Das hat sie sich so angewöhnt und ich bin froh, daß auch sie für sich eine Möglichkeit gefunden hat, wie sie mit ihren toten Geschwistern lebt.

Hinterher gehen Timmy und Alena dann ins Bett und im Bett beten wir dann noch, was uns gerade einfällt.

Aber bis heute hat Alena noch nicht vergessen, Gott um einen schönen Traum von Robin und Stella zu bitten.

 Mone
http://www.robink.de.tt/

Meine Rituale

Vor dem Tod von Tobias,  habe ich sie belächelt, die Rituale, als Überbleibsel, altmodisch und nicht mehr zeitgemäß.

Aber nach seinem Tod, habe ich sie entdeckt. Sie waren für mich die Tür, die mich wieder ins Leben führte, etwas an das ich mich halten konnte, wenigstens etwTobistern34as, was wieder etwas Struktur in mein Leben brachte.

Ein Ritual haben wir vom Trauerseminar mitgenommen, es war, so glaube ich, das erste: Bei jedem gemeinsamen Essen von Kai und mir oder wenn wir einfach beisammen saßen, zündeten wir Tobias‘ Stern an. So war er auch sichtbar immer bei uns. An diesem Ritual habe ich auch gelernt, daß sie sich verändern können, denn heute zünden wir den Stern noch oft, aber nicht mehr immer an. Aber die besondere Bedeutung hat er auch weiterhin für uns.

Ein weiteres Ritual ist erst nach der Geburt unseres zweiten Sohnes entstanden. Ich habe für Pascal ein Mobile aus Holz gebastelt, bestehend aus Schmetterlingen. Jeden Abend, wenn wir Pascal ins Bett bringen pusten wir, inzwischen pustet auch Pascal ganz eifrig mit, und ich bitte dann immer Tobias schön auf Pascal aufzupassen, wenn er schläft.

Für Tobias habe ich eine Kerze im Taufgottesdienst angezündet

Heute hatte ich mal wieder die Gelegenheit, in unserer Gemeinde im Gottesdienst anläßlich einer Kollekte für die Verwaisten Eltern etwas zu erzählen. Ich habe das bereits zwei mal gemacht und nutze es immer, um auf die besondere Problematik aufmerksam zu machen. Da heute auch zwei Kinder getauft wurden, habe ich mir einen Wunsch erfüllt, den ich schon lange hatte: Ich habe heute im Gottesdienst an der Osterkerze eine Kerze für Tobias angezündet und dazu das folgenden erzählt:Tobiaskerzealtar

Taufen sind immer etwas ganz besonderes für mich. Auch unsere beiden jüngsten Jungs sind hier in der Gemeinde im Gottesdienst getauft worden. Unser erster Sohn Tobias ist leider nicht getauft worden. Er konnte nicht getauft werden, da er bei der Geburt gestorben ist.

Leider habe ich im Krankenhaus keine Betreuung erfahren, sonst hätte man mir gesagt, daß ein Pastor ihn zumindest hätte segnen können, was mir damals und heute sehr viel bedeutet hätte. Aber damals vor 5 Jahren haben allen um mich herum nur geschwiegen und so getan, als wäre nichts geschehen. Damit sich hier etwas ändert und Gott sei Dank hat sich hier schon vieles verbessert, bin ich inzwischen bei den Verwaisten Eltern aktiv, die nicht nur Betroffen betreuen, sondern auch involvierte Berufsgruppen wie z.B: Hebammen, Ärzte und Rettungssanitäter informieren und schulen. Damit diese Arbeit weitergeführt werden kann, möchte ich Sie um diese Kollekte bitten, denn es ist für unseren Verein, der sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert sehr schwer private Spender oder gar Sponsoren zu bekommen.

Einige werden sich sicherlich schon gewundert haben, daß auf dem Altar drei Kerzen stehen, obwohl wir ja nur zwei Täuflinge heute haben, aber jedes Jahr, wenn wir am Tauftag unsere jüngsten Söhne, ihre Taufkerzen anzünden, dann merke ich wieder, wie etwas fehlt… Die Taufe oder den Segen nachholen das kann ich nicht mehr, aber ich möchte aus diesem Grund heute eine Kerze für Tobias hier an der Osterkerze entzünden, so wie die Taufkerzen von Pascal und Gideon hier zum ersten Mal entzündet wurden, damit am nächsten Tauftag auch eine dritte Kerze für Tobias brennt.

Dann zündete ich die selbstgemachte und mit seinen Namen verziert Kerze an und ging auf meinen Platz zurück. Es war außerdem wieder mal so schön, die Gelegenheit zu nutzen und ganz offiziell den Namen von Tobias auszusprechen. Eigentlich etwas selbstverständliches, aber wie viele andere verwaiste Eltern es auch kennen, insbesondre diejenigen Eltern, die ein Kind still geboren haben, werden die Namen immer totgeschwiegen.

© Pirko Lehmitz, www.Stillgeboren.de 25.05.2003

“In einem Krug hebst du meine Tränen bei dir auf; und zeichnest sie auf in deinem Buch des Lebens.”

GedenkGottesdienst für verstorbene Kinder:Töchter und Söhne, Geschwister und Enkel

8. Dezember 2001, 16 Uhr
Ev. Gemeindezentrum Kradepohl, Bergisch Gladbach-Gronau

Eingangsvotum

Wir sind hier zusammen gekommen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen, als Hadernde und Zuversichtliche, als Zweifelnde und Glaubende, als Menschen, die im Glauben leben, und als solche, denen der Glaube schwindet oder gar verloren gegangen ist.
Verschieden sind wir, und doch gibt es eins, was uns verbindet: die Trauer um Töchter und Söhne, Brüder und Schwestern, Enkel, Patenkinder, Neffen, Nichten, Freunde.
So wie wir sind, sind wir eingeladen, vor Gott zu treten. Denn vor Gott dürfen wir gerade auch mit unser Trauer sein. In Seinem Namen dürfen wir hier sein, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Klage/Klagepsalm

1. Hinführende Gedanken zum Klagen
Menschen, die inne halten vor Gott, beschreiten einen Weg, machen sich auf den Weg. Auf diesem Weg gibt es verschiedene Stationen. Eine Station ist immer auch die der Klage. Für uns Menschen ist es lebenswichtig, dass wir klagen dürfen.
Denn: Klagen befreit. Es hilft, Versteinertes, Verhärtetes zu lösen – es zum Fliessen zu bringen. Klagen hilft, zu verwandeln und neue Lebenswege zu öffnen.
So wollen auch wir unsere Klage vor bringen, ihm sagen – in Worten und in der Stille –, was uns entsetzt und schmerzt, was uns zweifeln und verzweifeln lässt was uns wütend und sprachlos macht.

2. Klagen – (Elke Sonnenberg)
Gott, ich klage dir meinen Zustand. Ich rede von dir und fühle mich dennoch verlassen. Ich möchte dir vertrauen und ängstige mich dennoch.
Was ist geschehen?!? Weisst du was das bedeutet, dass da ein Kind – eine Schwester, ein Bruder, ein Mensch – nicht mehr da ist? Siehst du das?!? So vieles – ja manchmal habe ich das Empfinden – alles ist aus dem Rhythmus gekommen. Ich lebe im Chaos. Das macht mir Angst und verstört mich zutiefst.

So rede ich zu dir, Gott, und weiss doch nicht, ob du mich hörst.

Einsamkeit umgibt mich. Es ist so still um mich herum und so manches Mal reisst mich das Nichts in seinen Strudel. Ich stürze und weiss nicht wohin. Das zermürbt. Das macht müde und kraftlos. Das klage ich dir, Gott.

Gott, so gerne möchte ich glauben, dass du da bist als mein Wegbegleiter, und dennoch sehe ich so oft keinen Weg. Ich möchte glauben, dass du mir Licht zugedacht hast, aber ich versinke in meinen dunklen Gedanken. Es ist leer in mir. Mir fehlen die Worte. So klage ich dir in der Stille mein Leid, meinen Schmerz, meine Wut.

Stille

Gott, vor deine Füsse werfen wir unsere Klagen und hoffen – hoffen –, dass du sie hörst. Berge du uns. Zeige uns einen Weg, wenn wir durch dunkle Nacht wandern müssen. Amen.

Biblische Lesung: Psalm 56 (i.A.) – (Ute Rapp)

Du, Gott, hast die Tage meines Elends gezählt; es ist aufgezeichnet bei dir. In einem Krug hebst du meine Tränen bei dir auf; und zeichnest sie auf in deinem Buch des Lebens.
Ich habe erkannt: Gott steht mir zur Seite. (…) So gehe ich vor Gott meinen Weg im Licht der Lebenden.

Ansprache – Psalm 56 (Vers 9+10)

Liebe Mütter und Väter, liebe Geschwister und Familien, liebe Mitmenschen!

In den vergangenen Tagen und Wochen habe ich mich langsam an das Thema heran getastet; es ist nach und nach gewachsen. Warum ich mich auf dieses Thema zu bewegt habe: Ich glaube, weil es mir selbst in diesem Jahr sehr nahe gewesen und gekommen ist.Eigentlich bin ich kein Mensch der viel oder schnell weint – so habe ich gedacht, aber dieses Jahr hat manch´ andere Erfahrung mit sich gebracht: Tränen waren oder sind plötzlich da und fliessen, und ich habe viele Menschen mit ihren Tränen gesehen.Ich habe erlebt, wie Tränen Angst machen können: bei anderen und mir. Ich habe gesehen und erlebt, wie Tränen lösen und erleichtern: andere und auch mich selbst.

Tränen gehören zum Menschen; sie sind menschlich – ja: machen uns zu Menschen; sie lassen Gefühle der Trauer und manchmal auch der Freude (ab)fliessen. Tränen erzählen Geschichten. Gerade auch die Tränen, um die wir wissen, können Geschichten erzählen – unzählige!: Geschichten von Menschen, die nicht mehr unter uns leben und die dennoch sehr gegenwärtig für uns sind. Geschichten von Schwestern und Brüdern, von Söhnen und Töchtern, Onkel, Tanten, Cousins, Freunden, … .

Wohl niemand mag ermessen, wie viele Tränen um sie geweint worden sind und auch nach Jahren immer wieder um sie fliessen. Denn wir Menschen weinen, wenn der Schmerz eines Verlustes uns trifft. Wir weinen aus Wut und Scham, aus Reue und Enttäuschung.

Manchmal finden Tränen auch keinen Weg nach draussen, stauen sich in einem an wie in einem Stausee. Mich erinnert daran ein Text, den eine betroffene Schwester aus unserer Kölner Geschwistergruppe geschrieben. Er geht nicht direkt über Tränen, aber er spricht von der Wut, und mit ihr ist es oft ähnlich wie mit den Tränen:

We, Uh, Te   (Elke Sonnenberg)

Wut, da ist sie wieder,
wie so oft in letzter Zeit,
rund, dick,
mitten im Bauch,
nicht loszuwerden,
ein Klumpen, ein dicker, fetter Klumpen,
inzwischen weiss ich wenigstens, wo er hingehört
und manchmal schaffe ich es, ihn loszuwerden,
ohne dass er sich wieder gegen eine Person richtet,
vielleicht Wut über den Verlust,
der so sinnlos erscheint,
nicht greifbar wird,
Wut, die sich jetzt bereits wenigstens ab und zu einmal in Tränen auflöst.
Aber ich kann das Schwert nicht immer finden,
und dann sitzt sie weiter in meinem Bauch,
frisst an mir,
dick, fett, keine Farbe, kein direkt zu benennender Grund,
kein leicht zu findendes, zufriedenstellendes Ventil.

Wut – Tränen: sie sind hier eindrücklich beschrieben. Und es ist gut, sie so oder anders auszudrücken – sie hörbar, sichtbar zu machen.

Hier vorne haben wir ein blaues Tuch ausgelegt: einen Fluss, in das viele Tropfen – auch Tränen – geflossen sind. Wir laden Sie und Euch ein, diesem Meer sichtbare Tropfen – sichtbare Tränen – zu geben. Denn unsere Tränen, die Geschichten erzählen, sind nicht namenlos. Vielmehr tragen sie Namen, die tief in uns eingraviert sind. Die Kinder, um die wir trauern, sind gegenwärtig; sie haben Namen – wir geben ihnen Namen – wir nennen sie beim Namen. Darum laden wir Euch und Sie ein – jeden der mag – auf einen Tränentropfen den Namen des Kindes zu schreiben, um das Sie und Ihr trauert und den Tropfen dann – so Sie und Ihr mögt – auf das blaue Flusstuch zu legen. Vielleicht mögen manche zu dem Namen des Kindes ein Symbol malen. Und bei manchen ist es vielleicht auch so, dass sie um ein Kind trauern, das keinen Namen bekam, weil es sehr früh – während der Schwangerschaft – starb. Vielleicht haben Sie ein Zeichen oder auch ein bestimmtes Wort, das Sie wie einen Namen mit Ihrem Kind verbinden. Wer mag, hat nun Zeit, eine Träne zu beschriften – gemeinsam oder auch allein – und sie auf den blauen Fluss zu legen.

Ansprache Teil II

Tränen erzählen Geschichten. Sie sind nicht nur ein Tropfen Wasser, sondern bergen in sich ein ganzes Universum. Darum sind sie so kostbar. Nicht zuletzt deswegen sind sie auch so wert geachtet von Gott. Er vergisst keine Träne. In den Psalmen spricht eine Beterin – ein Beter:

Du, Gott, hast die Tage meines Elends gezählt; (in einem Krug) hebst du meine Tränen bei dir auf; und zeichnest sie auf in deinem Buch des Lebens.

Gott hebt unsere Tränen auf – ja: er schreibt sie selbst ins Buch des Lebens ein, denn er will sie vor dem Vergessen bewahren. Er sammelt sie in einem Krug auf! Tränen – von Gott gezählt wie kostbare Perlen. Sie sind ihm wichtig. Er lässt sie nicht im Unsichtbaren versiegen, sondern sammelt sie, hebt sie auf; und zeichnet sie in sein Buch des Lebens. Weil Gott die Tränen aufbewahrt; weil er mit ihnen Geschichte schreibt und sie ein für allemal aufhebt, sind sie nicht verloren und können zu neuem Leben helfen.

Denn Tränen lösen das Verhärtete; sie geben dem Starren Lebendigkeit zurück; sie lassen den Schmerz fliessen, der nach aussen dringt, der `raus will aus unserem Körper, der Ausdruck braucht, damit er wenigstens Schritt für Schritt fassbar und begreifbar wird.

Tränen – gespürt in mir drinnen – vielleicht festgehalten auf Zeit und geweint aus Trauer um einen lieben, vertrauten Menschen sind nicht zuletzt auch ein Ausdruck der Liebe, der Beziehung, der Verbundenheit zu diesem Menschen.

Tränen schmerzen und doch haben sie zugleich auch Erlösendes. Denn sie fliessen und bringen damit in Bewegung. Sie sind etwas Lebendiges und helfen zum Leben, zum Neuwerden, zum Wachsen; Tränen – so widersinnig es sich für manchen anhören mag – Tränen sind eine Gabe; eine Gabe Gottes gegen Versteinerung und Todesstarre. Und wenn sie geweint werden und hinausfliessen, dann landen sie doch nicht im Nichts, sondern wie der Psalmbeter es sagt: In einem Krug hebst du, Gott, meine Tränen bei dir auf; und zeichnest sie auf in deinem Buch des Lebens. Und eine Zeit später kann dieser Menschen sagen: So gehe ich vor Gott meinen Weg im Licht der Lebenden.

Da, wo Tränen sein dürfen, wo sie nicht vergessen werden, wo sie geborgen und aufgehoben sind, da kann es geschehen, dass wieder Licht auf dem Wege aufleuchtet. Da kann ein Mensch – vorsichtig tastend, beseelt, getragen von Hoffnung – sagen: Ich gehe vor Gott meinen Weg im Licht der Lebenden.

Licht ist für uns Menschen lebenswichtig. Als Trauernde spüren wir dies oft in besonderer Weise.

Licht – der Schein einer Kerze – ist unaussprechlich wichtig. Denn eine Kerze gibt Wärme, und sie erhellt die Dunkelheit. Kerzen sind wie Boten, die davon erzählen, dass es Licht und Wärme gibt auch jenseits aller Grenzen,
die uns so beschwerlich sind.
Kerzen können unser Leben erhellen und einen Lichtschein in die dunkle Welt hineinbringen. Sie sind Lebenszeichen, und sie sind Zeichen der Erinnerung.

Dass Kerzen an das Leben erinnern – daran, dass wir leben, das soll uns diese rote Kerze erzählen. Diese Kerze wollen wir für uns anzünden: für uns, die wir leben. Rot ist sie wie das Blut, das in uns fliesst, das Leben ist und Leben bringt. Wir wollen sie anzünden, auf dass uns immer wieder ein Licht aufgeht und wir nie vergessen, wie kostbar das Leben ist.

Rote Kerze entzünden

Und zum Gedächtnis an die verstorbenen Kinder, an die Brüder und Schwestern, die Menschen, die uns als Freund, Enkel, Cousin vertraut waren und sind, zünden wir diese sonnengelbe Kerze an. Sie leuchtet zum Gedächtnis derer, die uns – zur Unzeit, viel zu früh – vorangegangen sind.

Gelbe Kerze entzünden

Licht für uns und für die verstorbenen Kinder: Das soll in unserem Gottesdienst seinen Platz haben dürfen. Und so laden wir Sie und Euch, ein jeden und eine jede, die mag, eine Kerze anzuzünden und sie im Glas auf die Träne zu stellen.

Ansprache – Teil III

Kerzen brennen für uns und die Kinder. Sie sind Zeichen für Gottes Wärme und Licht. Sie wollen uns erinnern: Gott ist das Licht, das nicht verlischt, das scheint, damit wir leben, damit wir Leben neu gewinnen und damit jene leben, die durch den Tod hindurch gegangen sind.

Das Vertrauen, die Hoffnung, dass Gott da ist, dass ER sogar im Dunklen wohnt und ihm nicht entflieht, dass ER das Dunkle, Unwirkliche, Schmerzliche mit aushält: das ist uns als verwaisten Geschwistern, als verwaisten Mütter, Vätern, Grosseltern, als Freunden und Wegbegleitern betroffener Familien oft unbegreifbar.

Und doch gibt es diese Hoffnung. Und ist sie manchmal noch so brüchig und wackelig, so spüren Menschen sie doch immer wieder aufs neue in sich.
Der Psalmbeter – die Psalmbeterin haben sie damals – vor langer, langer Zeit – in sich getragen. Und seitdem haben Menschen ihre Worte immer wieder nachgesprochen: vorsichtig tastend – dann vielleicht auch manchmal voller Zuversicht und Kraft. Auch wir sind eingeladen, diese Worte für uns zu probieren – sie zu buchstabieren, vielleicht nur ganz zögerlich und verhalten, und dennoch in dem Vertrauen, dass sie wahr und wirklich sind.

In einem Krug hebst du, Gott, meine Tränen bei dir auf; und zeichnest sie auf in deinem Buch des Lebens.
So gehe ich vor dir, Gott, meinen Weg im Licht der Lebenden.
Amen.

Fürbitte

In einem kleinen Buch von Jörg Zink gibt es eine Passage, die mich sehr fasziniert und die ich gerne unserem Fürbittengebet voranstellen möchte. Jörg Zink schreibt:

(Ute Rapp)
Manche fragen mich: “Darf man für die Toten beten?” Ich wüsste nicht, was uns hindern sollte.
Sie sind ja nicht tot, sondern leben. Gott – sagt Jesus – ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebendigen. Hier wie drüben. Wenn uns das Gebet mit Menschen verbinden darf, die am anderen Ende der Welt sind, dann doch auch mit denen, die sie verlassen haben. Sie empfangen, was wir ihnen senden, auf dem Weg über die Güte Gottes, die sie auch dort geleitet.

(Dagmar Ibe)
Guter Gott, lass uns nicht verzweifeln und gib uns Kraft mit dem viel zu frühen Tod unserer Kinder weiter zu leben. Lass uns irgendwann wieder die Schönheiten Deiner Erde sehen.
Guter Gott, nimm unsere Kinder auf in Dein Reich und behüte sie. Stärke uns in dem Glauben, dass es Ihnen da, wo sie jetzt sind, an nichts mangelt und dass es ihnen sehr gut geht.

(Michael Laimmer)

(KV)
Gott, wir bitten dich für alle, die trauern und weinen, deren Herz schwer ist und deren Inneres wund.
Für sie bitten wir dich um deinen heilenden Geist.
So bitten wir dich auch für uns: Steh uns bei in unserem Schmerz. Sei an unserer Seite und gebe uns Gewissheit und Zutrauen in deine Nähe.

(Dagmar Ibe)
Guter Gott, wir danken Dir für die Menschen, die immer noch mit uns trauern und die immer wieder mit uns über unsere Kinder sprechen und somit dazu beitragen, dass unsere Kinder nicht vergessen werden.
Guter Gott, wir bitten Dich weltweit für die vielen Eltern, die im letzten Jahr ihr Kind verloren haben. Tröste sie in Ihrem furchtbarem Leid.

© 2001 Kristiane Voll